Sinopsis
Kulturgeschichte des "islamischen" Raumes
Episodios
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tmah044 Die Bürokratie erklimmen
13/11/2021Ragip Pascha schaffte es hoch hinaus. Anfang des 18. Jh. stieg er vom Finanzsekretär zum Regierungschef (Großwesir) des Osmanischen Reiches auf. Welche Rolle dabei seine Bildung spielte und wie seine Karriere die kulturellen Verflechtungen dieses Großreiches spiegelt, erzählt uns Prof. Dr. Henning Sievert, Leiter der Abteilung Islamwissenschaft am Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients an der Universität Heidelberg.
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tmah043 Den Koran verstehen
09/10/2021Die Auslegung des Korans trieb schon im 9. Jh. hitzige Debatten an. Als einer der ersten entwickelte der Theologe al-Muhasibi eine Art Anleitung, wie der Koran auf verschiedenen Ebenen interpretiert werden kann. Wie dieses Werk die Vielschichtigkeit des Korans und die Diskussionen des 9. Jh. spiegelt, erzählt uns Dr. Berenike Metzler von der Universität Bamberg.
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tmah042 Influencer zwischen den Welten
11/09/20211855 erscheint ein Buch, das zuerst verschrien, dann vergessen und nun gefeiert wird. Darin verarbeitet Faris al-Schidyaq sein bewegtes Leben und die Reformbewegung "Nahda", die das 19. Jh. prägte. Was die "Nahda" ausmachte und wie al-Schidyaq mit seinem Werk die Gemüter erregte, erzählt uns Dr. Christian Junge von der Universität Marburg.
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tmah041 Die Sterne deuten
14/08/2021Was sollte ein Herrscher wissen? Vor seinem Machtantritt im Jemen des 13. Jh. sammelt al-Aschraf Umar (gest. 1296) seine Antworten in einer Art Handbuch. Diese "Tabsira" enthält vor allem astrologisches Wissen und setzt damit eine Jahrhunderte alte Tradition fort. Welche Rolle Astrologie im Alltag und am Hof spielte und was die "Tabsira" besonders macht, erzählt uns Dr. Petra Schmidl von der Universität Erlangen.
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tmah040 Die Welt puzzeln
17/07/2021Die ältesten Karten der islamischen Welt sind in einem Werk aus dem 10. Jh. erhalten. In seinem "Buch der Routen und Reiche" beschreibt al-Istachri nicht nur die (islamische) Welt, er zeigt sie auch in einer Weltkarte und zwanzig Regionalkarten. Wie stellt er sich diesen Raum vor? An welche Traditionen knüpft er an und wieso wird sein Werk fast 1000 Jahre lang kopiert? In dieser Jubiläumsfolge (5 Jahre tmah!) stellt Fabiola Heynen vom Podcast "Ausgesprochen Alt" die Fragen und ich erzähle aus meiner Forschung und zeige viele bunte Bilder.
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tmah039 Alles erklingt
12/06/2021Musik war in der islamischen Welt überall: MusikerInnen lehrten, reisten und traten zuhause oder am Hof auf. Die Details zum musikalischen Alltag sind allerdings über zahlreiche Quellen in vielen Sprachen verstreut, was die Spurensuche erschwert. Welches Bild wir uns dennoch von der Theorie und Praxis ab 1500 (v.a. in der arabischen Welt) machen können, erzählt uns Dr. Salah Eddin Maraqa von der Universität Freiburg. Als Musiker hält Salah außerdem dieses musikalische Erbe am Leben und gibt uns am Ende der Folge eine Kostprobe davon.
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tmah038 Iran Tag für Tag
15/05/2021Die älteste Tageszeitung Irans erscheint seit 1926. Damit fällt sie mit dem Machtwechsel zur Pahlavi-Dynastie zusammen, der tiefgreifende Veränderungen für Iran bedeutete. Diese spiegeln sich in der "Ettela'at", die gleichzeitig mit einem neuen Konzept die Presselandschaft prägte. Einblicke in die iranische Pressegeschichte und die Rolle der "Ettela'at" gibt uns Dr. Bianca Devos, Vertretungsprofessorin für Iranistik am Centrum für Nah- und Mittelost-Studien der Universität Marburg.
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tmah037 Zwanzig Jahre Alltag
10/04/2021Damaskus 1480: Der Notar Ibn Tawq fängt an, eine Art Tagebuch zu schreiben. Zwanzig Jahre lang zeichnet er jeden Tag die Ereignisse in seiner Stadt auf und lässt uns so an etwas Seltenem in Quellen dieser Zeit teilhaben - dem Alltag. Wie sieht sein Leben und Arbeiten aus, wie sein Damaskus? Einblicke in Ibn Tawqs Tagebuch gibt uns Dr. Torsten Wollina, der dazu promoviert hat und nun im DFG-Projekt Orient-Digital arbeitet, dem Verbundkatalog und Portal für orientalische Handschriften mit eigenem Blog und auf Twitter.
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tmah036 Miteinander im Mittelmeer
13/03/2021Vor allem der Handel verband im Mittelmeer des 14. Jh. zahlreiche Akteure. Durch das Handbuch des Händlers Pegolotti schauen wir uns dieses Miteinander an und welche Faktoren dabei eine wichtige Rolle spielten. Einblicke in diese Welt gibt uns Prof. Dr. Christoph Dartmann, Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Hamburg.
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tmah035 Bibel auf Arabisch
13/02/2021Vor allem ab dem 9. Jh. tauchen arabische Bibelübersetzungen auf. Welche Gemeinden übersetzten sie und was sagen uns die erhaltenen Manuskripte über die Verbreitung und Benutzung der arabischen Bibel? Einblicke in die Welt der Bibel auf Arabisch gibt uns Prof. Dr. Ronny Vollandt, Professor für Judaistik am Institut für den Nahen und Mittleren Osten der Ludwig-Maximilians-Universität München.
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tmah034 Überleben als Mittler und Spione
16/01/2021Die jüdische Familie Camondo baute im 18. Jh. eines der stärksten Handelshäuser in Istanbul auf. Zusätzlich waren die Camondos für die jüdische Gemeinde aktiv und vermittelten auf unterschiedlichen Ebenen zwischen dem Osmanischen Reich und Europa. Wie sie Krisen gemeistert und ihren Erfolg gesichert haben, erzählt uns Dr. Irena Fliter von der Georg-August Universität Göttingen. Dort leitet Irena Fliter ein DFG-Forschungsprojekt zu den Camondos am Lehrstuhl für die Kulturgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
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tmah033 Das Gewebe der Städte
12/12/2020Stiftungen erzählen Stadtgeschichte und spiegeln Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Am Beispiel Aleppos schauen wir uns diese Institution vor allem im 18. Jh. an, erkunden aber auch ihre Ursprünge und den Wandel bis in die Gegenwart. Einblicke in die Welt der Stiftungen gibt und Dr. Stefan Knost, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Interdisziplinäre Regionalstudien der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Vertretungsprofessor in Islamwissenschaft an der Universität Heidelberg im WiSe 20/21.
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tmah032 Rhodos zwischen den Welten
14/11/2020Nach über 300 Jahren osmanischer Herrschaft wurde Rhodos 1912 von Italien besetzt. Wir schauen uns diesen Übergang an und entdecken Rhodos als Spiegel großer politischer Konflikte und Entwicklungen. Einblicke in diese Zeit des imperialen Wandels gibt uns Dr. des. Andreas Guidi, der Akademischer Mitarbeiter der Professur für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Konstanz ist.
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tmah031 Ein Osmane in London
17/10/2020Unter den Besuchern der ersten Weltausstellung in London 1851 war ein osmanischer Reisender. Dieser veröffentlichte seine Eindrücke anonym im "London-Reisebericht" und lässt uns daran teilhaben, wie er London, seine Bewohner und auch sich selbst sah. Einblicke in dieses Zeugnis von Selbst- und Fremdbildern gibt uns Dr. Veruschka Wagner, die Postdoktorandin in der Abteilung für Islamwissenschaft und Nahostsprachen des Instituts für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn ist und im DFG-Schwerpunktprogramm Transottomanica zur Mobilität von Sklaven in Istanbul im 17. Jh. forscht.
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tmah030 Das Tor zu Mekka
28/09/2020Die Hafenstadt Dschidda im heutigen Saudi-Arabien ist seit vielen Jahrhunderten ein Knotenpunkt für Pilgerreisen, Handel und vieles mehr. Wir schauen uns Dschidda im 19. Jh. an und erkunden, was diese Stadt so besonders macht und wie sie die Veränderungen des 19. und 20. Jh. gestaltete. Einblicke in Dschiddas Geschichte und Gegenwart gibt und Prof. Dr. Ulrike Freitag, Direktorin des Leibniz-Zentrums Moderner Orient und Professorin am Institut für Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin.
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tmah029 Imperium ohne Geltungsdrang
17/08/2020Die Familie Rallis baute aus dem Osmanischen Reich heraus ein internationales, reiches und langlebiges Handelshaus auf, das allerdings kaum bekannt ist. Wir schauen uns die Rallis als Teil der Globalisierungsgeschichte des 19. Jh. an und fragen, was diese Familie besonders macht, wie sie mit den Herausforderungen der Globalisierung umging und warum sie kaum Spuren ihres Imperiums hinterließ. Einblicke in die Welt der Rallis gibt uns Dr. Anna Vlachopoulou, die Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für die Geschichte Osteuropas und Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität in München ist und ihm Rahmen des DFG-Forschungsverbundes Transottomanica zu den Rallis forscht.
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tmah028 Von den Griechen lernen
11/07/2020Im 9. Jh. werden zahlreiche Werke ins Arabische übersetzt, darunter griechische Philosophen. Der Gelehrte al-Kindī treibt solche Übersetzungen nicht nur voran, sondern versucht die griechischen Quellen u.a. für die islamische Theologie fruchtbar zu machen. Al-Kindīs Leben, Werk und Erbe beleuchtet für uns Prof. Dr. Peter Adamson, der den Lehrstuhl für spätantike und arabische Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München leitet. Peter Adamson macht außerdem den Podcast History of Philosophy without any gaps.
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tmah027 Himmel und Hölle
12/06/2020Aussagen über Himmel und Hölle sind über den gesamten Koran und die prophetische Tradition (Sunna) verstreut - wie es dort aussieht, wer sie bewohnt und was dort alles passiert. Mithilfe von Prof. Dr. Christian Lange von der Universität Utrecht fügen wir die Puzzleteile zu einem größeren Bild dieser Orte zusammen und schauen uns auch an, wie historische Quellen sowie die Forschung damit umgehen.
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tmah026 Die Welt nachschlagen
09/05/2020Im 13. Jh. verfasst al-Qazwini eine Enzyklopädie über die irdischen und himmlischen Sphären, die reich bebildert ist. Dieses Nachschlagewerk erfreut sich nicht nur zu seinen Lebzeiten großer Beliebtheit, sondern wird über viele Jahrhunderte hinweg kopiert und übersetzt. An welche Tradition schloss al-Qazwini an und was machte sein Werk so besonders? Einblicke in die Welt der sogenannten Kosmographie gibt uns Prof. Dr. Syrinx von Hees, die Professorin für Arabische Literatur und Rhetorik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ist
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tmah025 Koran to go
09/04/2020Ab dem 14. Jh. tauchen vermehrt kleine und teils winzige Korane in der islamischen Welt auf. Obwohl Hunderte dieser Miniaturhandschriften in Archiven weltweit liegen und diese Korane noch heute Teil des muslimischen Alltags sind, schweigen sich die historischen Quellen zu ihrer Funktion und Verwendung aus. Um uns ein Bild von den sogenannte Miniaturkoranen zu machen, begeben wir uns auf Spurensuche: Neben den wenigen Erwähnungen in Quellen schauen wir uns vor allem die verschiedenen Formen und ihre Verbreitung an, um mögliche Funktionen zu rekonstruieren. Dafür spreche ich mit Dr. Cornelius Berthold, der ein Projekt zu Klein- und Rollenkoranen am "Sonderforschungsbereich Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa" der Universität Hamburg durchgeführt hat und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Orientalistik der Universität Jena ist.