Menschen Und Horizonte

Informações:

Sinopsis

Menschen erzählen ihre ganz persönliche Geschichte. In der Sendung «Menschen und Horizonte» kommen Leute zu Wort, die zu neuen Ufern aufgebrochen sind, dabei physische, psychische oder geografische Grenzen überwunden und schlussendlich Träume realisiert und Erfolge gefeiert haben.Die Porträtierten leben als Schweizer und Schweizerinnen in der Schweiz, als Ausländer in der Schweiz, als Schweizer im Ausland oder als Bürger und Bürgerinnen in irgendeinem Land.

Episodios

  • Roland Begert: Vom Verdingkind zum Gymnasiallehrer

    07/05/2017 Duración: 57min

    Der heute 80-jährige Roland Begert war drei Wochen alt, als seine Mutter ihn in ein Kinderheim in Grenchen brachte. Mit zwölf Jahren kam er als Verdingkind zu einem Bauern. Anschliessend: Giesserlehre in Winterthur und zu viel Alkohol. Ein geplatzter Blinddarm war der Auftakt zu einem neuen Leben. Begert, der die Primarschule besuchen musste und vorm Lehrer nur mit «Bub» angesprochen wurde, zog in die Westschweiz und arbeitete bei einem Bäcker. Da war genug Zeit, eine Handelsschule zu besuchen und Italienisch zu lernen. Aber Roland Begert wollte mehr: Er schrieb sich am Abendgymnasium ein und studierte nach bestandener Matur Betriebswirtschaft und Recht und doktorierte sogar. Er, der Rechtlose, wollte wissen, wie es um seine Rechte steht. Der Vater einer erwachsenen Tochter musste lernen, was es heisst, selber Vater zu sein. Den Draht zu seiner leiblichen Mutter hat er nie gefunden, sagt er heute rückblickend. Und seinen Vater, einen stadtbekannten Clochard und Entfesslungskünstler, hat er ein einziges Mal

  • Willy «Jimmy» Oechslin - Halbstarker der ersten Stunde

    30/04/2017 Duración: 56min

    Willy Oechslin gehörte im zarten Alter von 15 Jahren zu den sogenannten «Halbstarken». Diese bildeten Ende der fünfziger Jahre die erste Jugendszene der Schweiz. Mit glänzender Haartolle, Jeans, Westernstiefel und einem bis auf den Bauchnabel aufgeknüpften Hemd waren sie damals die pure Provokation. Nach einem Jahr Herumhängen in Zürich, bekam er ein behördliches Rayonverbot für die Stadt. Um als Minderjähriger ins Kino zu gehen, fälschte er seinen Ausweis. Das war zuviel und er landete in einer Erziehungsanstalt, in der ein hartes Regime herrschte. Er absolvierte dort eine Lehre zum Schlosser und ab da ging es in seinem Leben in geordneten Bahnen weiter; mit ein paar Stolpersteinen. Heute blickt Willy Oechslin (73) zufrieden auf sein Leben zurück und sagt, dass er nach grossen Startschwierigkeiten auch einiges Glück im Leben hatte. Wiederholung der Sendung vom 10. April 2016.

  • Rahel Schönthal - die Waldfrau

    23/04/2017 Duración: 55min

    Rahel Schönthal ist eine richtige Waldfrau. Schon als Kind ging sie gern alleine in den Wald. Ein Porträt. In ihrer Jugend besprach sie mit ihrem stillen Freund ihre Sorgen, erzählte ihm von ihren Ängsten. Ihr war, als höre sie in der Stille des Waldes und im sanften Rauschen der Blätter Antworten, die ihr Halfen, ihren Weg zu gehen. Als junge Frau begann Rahel Schönthal, ganz allein mitten im Wald zu übernachten. Am Morgen fühlte sie sich jeweils wie neu geboren. Schon lange hegte die junge Physiotherapeutin den Wunsch, im Wald zu wohnen; ihren Ratgeber gleich vor der Türe zu haben. Dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen: Sie lebt seit dem letzten Frühling in einem alten Jagdschlösschen mitten im «Forst», einem grossen Waldstück westlich von Bern. Wiederholung der Sendung vom 1. Januar 2017

  • Catherine Ackermann und die Angst vor der Angst

    16/04/2017 Duración: 57min

    Zwei Panikattacken – die erste im Gotthardtunnel, Catherine Ackermann alleine und am Steuer, die zweite im Flugzeug. Was blieb, das war die Angst vor einer neuen Attacke. Die Tochter des Bankmanagers Joe Ackermann hat sich ihrer Angst gestellt. Heute betrachtet sie diese sogar als Geschenk. Die einfachste Begründung für ihre Panikattacken, wäre ihre Herkunft. Diese verschweigt Catherine Ackermann nicht. Immer «die Tochter von» zu sein, das hat sich wie ein roter Faden durch ihr Leben gezogen. In der Primarschule, auf dem Gymnasium, sogar in Deutschland auf der Filmhochschule hat man sie als Tochter von Joe Ackermann, dem früheren Chef der Deutschen Bank und der Credit Suisse, erkannt. «Aber in Deutschland hatte das keine Nachteile. Film- und Theaterleute interessieren sich für Emotionen und sind kreativ, da spielt die Herkunft keine Rolle», sagt die heute 33-Jährige. Woher ihre Ängste kamen, weiss sie bis heute nicht. Vielleicht hatte sie einfach zu viel um die Ohren und ihr Körper setzte ein Signal, kürzer

  • Dänu Wisler – vom Mut und der Lust aufzubrechen

    09/04/2017 Duración: 48min

    Dänu Wisler (51) ist Musiker von Beruf und aus Leidenschaft. Der Weg dorthin war weit und nicht vorgezeichnet. Aufgewachsen im Emmental, fand er nämlich als Jugendlicher für seinen Berufswunsch absolut kein Musikgehör. Mit seinem ersten Lehrlingslohn kaufte er sich seine erste Gitarre. Nach einer Mechanikerlehre flüchtete er aus seiner Heimat, die ihm zu eng geworden war, besuchte während eines Jahres die Jazz-Schule in Luzern, wurde Katechet, Jugendarbeiter in Thun und in Spanien und baute in der Ostschweiz eine Musikschule auf. Heute lebt er von seiner Musik; den Konzerten, den CDs und dem Songschreiben. Unterdessen schreibt er auch Bücher: Über den Reformator Zwingli in seinem neusten Buch, oder Geschichten und Gedankengänge aus seiner Emmentaler Heimat. Dänu Wisler ist nicht nur leidenschaftlicher Musiker. Er liebt es auch zu Wandern, Klettern, Kochen und Lesen. Wandernd fand er seinen Weg durchs Leben, der ihm vor einigen Jahren auch eine grosse Krise beschert hatte. Mittlerweile ist er in seiner Mitt

  • Ruth Gattiker – Pionierin der Anästhesie

    02/04/2017 Duración: 57min

    Ruth Gattiker wurde 1923 in Zürich-Oerlikon geboren. Der Vater arbeitete als Ingenieur in der Maschinenindustrie, die Mutter kümmerte sich, so wie es sich in der damaligen Zeit für eine klassische Mittelstandsfamilie gehörte, um den Haushalt und die beiden Töchter. Diese, so befand der Vater, sollten später einmal Sekretärinnen werden und dann heiraten. Doch da hatte der Vater Ruth Gattikers die Rechnung ohne den Wirt, beziehungsweise ohne seine Erstgeborene, gemacht. Sie wollte frei und unabhängig sein Diese stellte sich nämlich als ausserordentlich wissensdurstig, begabt und vor allem sehr hartnäckig heraus. Und von einer Heirat – das war ihr schon als 16-Jährige klar – wollte sie ohnehin nichts wissen. Sie wollte einmal ein freies und unabhängiges Leben führen und später einen interessanten Beruf ausüben. Punkt. Da gab es nichts zu rütteln. So machte sie nach der Handelsmatura und fünf Semestern Mathematik an der ETH klammheimlich die eidgenössische Matur und damit ganz eigenständig und selbstbewusst d

  • Vom Adoptivkind und Mechaniker zum erfinderischen Zahnarzt

    26/03/2017 Duración: 56min

    Adoptivkind, Mechanikerlehre, Zahnarzt, Erfinder, Hotelier und Schriftsteller. Normalerweise braucht man dafür mindestens vier Leben; Philippe Ledermann hat das alles in einem erlebt. Sein Leben hat er in vier Büchern niedergeschrieben. Und er erzählt es in der Sendung «Menschen und Horizonte». Die Weihnachtsfeier der Schule Meirigen hat Philippe Ledermanns Leben mit einem Schlag verändert. Nein, nicht Affoltern sei sein Heimatort belehrte ihn sein Lehrer. Er stamme aus Genf. Ein Mitschüler half nach und brüllte durch das Klassenzimmer: «Der hat halt nur Papiereltern.» Für Philippe Ledermann waren seine Adoptiveltern, Ätti und Müetti, die besten Eltern, die man sich denken kann, erinnert er sich heute. Doch der Tod nahm ihm die leiblichen Eltern Natürlich hat er sich als 20-jähriger auf die Suche nach seinen leiblichen Eltern gemacht. Diese stammten aus dem Genfer Patriziat und waren beide verheiratet, aber nicht miteinander. Also gab ihn seine Mutter zur Adoption frei. Kurz nachdem er sie gefunden hatte, s

  • Frisch vom Max - Weltenbummler Max Wälti

    19/03/2017 Duración: 57min

    Max Wälti ist Postautochauffeur, Bierbrauer und Weltenbummler. Vorerst hat er seine langjährige Wahlheimat, das Onsernonetal, für ein Jahr verlassen hat. Ein Porträt. Max Wälti lebt zusammen mit seiner Frau Mareile in einem Zirkuswagen. In diesem Zirkuswagen ist er weitergezogen, um in einem anderen Tal der Schweiz, im Simmental, Zwischenstation zu machen. Wenn man sein ganzes Hab und Gut auf Rädern hat, bleibt man beweglich und flexibel. Und ihr Horizont ist weit. Wo es die beiden danach hintreiben wird, steht noch in den Sternen. In der Porträtsendung «Menschen und Horizonte» spricht Max Wälti vor allem über die Zeit und den Alltag im Onsernonetal im Tessin. Er berichtet von seinem Beruf und seinen anderen Tätigkeiten und vom Bezug zu seiner Umwelt und zu den Menschen. In erster Linie aber kommt die Aufgeschlossenheit und die Lebenslust Max Wältis zum Ausdruck. Ein Hörerlebnis, auch für Sesshafte!

  • Ursula Hauser - unterwegs für Gerechtigkeit und Chancengleichheit

    12/03/2017 Duración: 56min

    Die Psychotherapeutin Ursula Hauser (1946*) wächst wohlbehütet in Kilchberg (ZH) auf, als Tochter eines Gemeindeschreibers. Ihr Leben verläuft in geordneten Bahnen, als sie mit 19 ungewollt schwanger wird. Die anschliessende Abtreibung wird zu einem traumatischen Einschnitt in ihrem Leben. Klein Ursi erlebt die grosse Welt Nach ihrer Lehrerausbildung reist sie in die USA und entdeckt die weite Welt ausserhalb ihrer engen Heimat. In den USA erschüttern die Anti-Vietnam-Proteste die Gesellschaft, Martin Luther King wird ermordet und Ursula Hauser wird Augenzeugin von Rassendiskriminierung und schreiendem Unrecht in der Gesellschaft. Für einen kurzen Moment lebt sie in Kalifornien den Summer of love und engagiert sich später im New Yorker Armenviertel Harlem für eine Verbesserung der Lebensumstände der Schwarzen Bevölkerung. In diesem Moment ihres Lebens entscheidet sie sich - damals noch eher unbewusst - ihr Leben für Gerechtigkeit und Chancengleichheit einzusetzen. Krise als Wegweiser im Leben Zurück in der

  • Peter Herzog – Foto-Sammler aus Leidenschaft

    05/03/2017 Duración: 31min

    Fotografieren – das machen heute alle, meist mit der Handy-Kamera. Für den Basler Peter Herzog hat die Fotografie aber eine ganz andere Bedeutung. Er sammelt Fotografien aus vielen Zeitepochen und Ländern. Seine Fotosammlung gehört zu den berühmtesten der Welt. Seine Fotosammlung trug das Ehepaar Peter und Ruth Herzog über Jahrzehnte bereits zusammen. Dazu gehören etwa historische Bilder aus dem Aegypten des 19.Jahrhundert ebenso wie jüngere Aufnahmen von touristischen Zielen oder Familien-Ausflügen. In seiner Heimatstadt Basel tat man sich mit der Sammlung aber über Jahre schwer: Peter Herzogs Idee eines eigenen Museums liess sich nicht verwirklichen, nicht zuletzt aus finanziellen Gründen. Das enttäuschte Peter Herzog wiederum schwer. Die Lösung kam dann aus Peter Herzogs Familie: Sein berühmter Bruder, der Architekt Jacques Herzog, gründete zusammen mit seinem Geschäftspartner Pierre de Meuron eine Sammlung, zu der nun auch Herzogs Fotoschätze gehören. Trotzdem markiert Peter Herzog auch eine gewisse D

  • Annette Hug - «Wie ich Philippina werden wollte»

    26/02/2017 Duración: 55min

    Annette Hug lebt in Zürich und träumt oft von Manila. Die Philippinen sind ihre zweite Heimat. Mit 21 Jahren wollte sie eine Philippina werden und für immer in Manila bleiben. Soweit kam es nicht. Und doch sagt sie heute, 25 Jahre später: Manila habe sie für ihr ganzes Leben verändert. Flink und geschickt faltet die Schriftstellerin Annette Hug in ihrer Zürcher Wohnung einen Plastiksack zu einem kleinen, hübschen Dreieck. Gelernt hat sie diese Faltkunst von einer philippinischen Designerin. Annette Hug dachte zuerst, Platiksäcke-Falten sei ein Kunstprojekt, bis ihre Freundin sie aufklärte: das habe nichts mit ihrem Beruf als Designerin zu tun, sie habe das von ihren Eltern gelernt. Plastiksäcke seien für arme Leute wie sie etwas Kostbares. Die würden gewaschen, getrocknet und sorgsam gefaltet, um sie wiederverwenden zu können. Zwei Welten Armut und Design – auf den Philippinen prallen zwei Welten aufeinander: die Welt von gestern und die Welt von heute. Das fasziniert Annette Hug noch immer. Sie kennt das L

  • Jürg Kesselring - Der Gefühlsdolmetscher

    19/02/2017 Duración: 43min

    Der 65-jährige Neurologe Jürg Kesselring findet Zugang zu den Menschen, weil er ihnen bewusst zuhört. Er achtet auf die Zwischentöne seiner Patienten und versucht die Türen zu deren Innern zu öffnen. Auch als Musiker und Dichter lässt er sich auf eine sensible Entdeckungsreise ein. «Kreative Tätigkeiten sollten in den Alltag eingebaut werden, denn sie tragen zu einer Ausgeglichenheit der beiden Hirnhälften bei», sagt Jürg Kesselring, Chefarzt Neurologie Kliniken Valens (SG). Scharfe Beobachtungsgabe Jürg Kesselring befasst sich seit Jahren mit dem menschlichen Gehirn und den damit verbundenen Krankheiten. Nebst Medikamenten und Rehabilitation setzt er als Facharzt vor allem auf eine ausführliche Kommunikation auf Augenhöhe. Zu seinen Stärken gehört, den Dialekt eines Sprachbehinderten rasch herauszufinden, was nur mit grosser Aufmerksamkeit gelingt. Jürg Kesselring: «Wenn ich den Patienten einer bestimmten Sprachregion zuordnen kann, spüre ich dies vor allem anhand des Klanges und der jeweiligen Persönlic

  • Karina Rey – Vom Showbiz zur Entwicklungszusammenarbeit

    05/02/2017 Duración: 29min

    Eine preisgekrönte Fernseh-Schauspielerin, die Trinkwasser-Brunnen in Afrika baut: Das ist Karina Rey. 1962 in St. Gallen geboren, führte ihr Weg über grosse Schauspielbühnen und Filmsets in den Regenwald von Kamerun. In «Menschen und Horizonte» von Radio SRF 1 erzählt sie von der glamourösen, aber oft oberflächlichen Showwelt und was sie am Leben abseits der Kamera liebt. «Die permanente Nabelschau ging mir irgendwann mal auf die Nerven». Das ist ein Grund, weshalb Karina Rey – früher mit Nachnamen Thayenthal – den Beruf als Schauspielerin und Filmemacherin an den Nagel gehängt hatte. Andere Kollegen von Film und Fernsehen würden das lieben, stetig fotografiert zu werden. «Mit diesem Teil des Berufes habe ich mich nie anfreunden können», gesteht Karina Rey. Deutscher Fernsehpreis für Karina Rey Die Tochter einer Schweizer Managerin und eines Österreichischen Dirigenten wollte schon als Kind Schauspielerin werden. Und hat diesen Traum verwirklichen können. Sie hat von den späten 1980er Jahren bis 2013 in

  • Floriana Frassetto: Ein Leben hinter der Maske

    29/01/2017 Duración: 24min

    Floriana Frassetto ist Gründungsmitglied der Schweizer Maskentheatergruppe «Mummenschanz». Seit rund 45 Jahren tourt sie mit der einzigartigen Pantomimentruppe um die ganze Welt. Seit 1972 gehört das zeitgenössische Maskentheater «Mummenschanz» zu den bekanntesten Theaterformationen der Welt. Die Künstler treten nur in schwarzen Kleidern und mit farbigen Masken auf und begeistern mit ihrer wortlosen poetischen Kunst das Publikum. Ein Leben für «Mummenschanz» «Mummenschanz ist mein Leben, mein Atem, mein Zuhause», sagt die heute 66-jährige Floriana Frassetto. Deshalb hat sie noch keine Lust auf den Ruhestand. 2012 schien die weltberühmte Gruppe «Mummenschanz» allerdings vor dem Aus zu stehen. Mitgründungsmitglied Bernie Schürch entschied sich damals aufzuhören. Der dritte Mitgründer im Bund, Andres Bossard, war bereits 1992, also zwanzig Jahre früher, verstorben. Damit war nur noch Floriana Frassetto vom Gründungsteam übrig. Die Wiedergeburt von «Mummenschanz» Floriana Frassetto suchte sich vier neue und jung