Sinopsis
"Nicht vom Brot allein wird der Mensch leben, sondern von jedem Wort aus Gott" (Mt 4,4).Die Homilie zum Sonntagsevangeliums legt einen Text aus dem Neuen Testament aus und macht ihn aus seinen Wurzeln heraus verständlich. Die Worte, Gleichnisse und die Person Jesu selbst werden lebendig und werden zum Brot für jeden Tag.Die Predigtreihe aus Maria Linden/ Ottersweier (Baden) begleitet durch das Kirchenjahr und erschließt die Texte der katholischen Liturgie.
Episodios
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Mit den Augen der Hirten - Weihnachten 2019
25/12/2019 Duración: 12minWenn göttliche Boten glaubwürdig eine Botschaft bringen, wird es wohl nicht schwierig sein, ihnen zu glauben und sich tatsächlich auf den Weg zu machen. Aber wenn die Boten in den Himmel zurückkehrt sind und die Hirten inmitten ihrer gewohnten und alltäglichen Welt aufbrechen, um dann in einer gewöhnlichen und alltäglichen Bleibe ein Kind zu finden, von dem sie glauben sollen, dass es der von Gott Verheißene ist, so wird dies eine Herausforderung an den Glauben der Hirten gewesen sein. Wir müssen lernen, mit den Augen der Hirten zu sehen, um in dem Kind Jesus Gottes Herrlichkeit sehen zu können.
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Wenn Unfassbares geschieht - Josef als Urbild des hörenden Menschen
21/12/2019 Duración: 11minJosef hätte alles Mögliche tun können, als er seine Verlobte schwanger sieht und weiß, dass das Kind nicht von ihm ist. Er hätte sie an den Pranger stellen und in die Öffentlichkeit zerren können, er hätte Maria auch einfach eine Erklärung abverlangen oder sie höflich und bescheiden um eine Erklärung bitten können - aber nichts von alledem tut Josef. Er pocht nicht auf sein Recht, auch nicht auf das Recht, die Wahrheit zu kennen und er tritt schweigend einen Schritt zurück. Und mit diesem Zurücktreten tut er das Entscheidende, um Gott Raum einzuräumen, damit er in der unfassbaren Situation handeln kann. Mit Maria gemeinsam stellt er sich vor Gott, um auf sein Wort zu hören.
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Eine einzigartige Berufung
08/12/2019 Duración: 14min"Unbefleckt empfangen" bedeutet so viel wie völlig unberührt und frei geblieben von allen Folgen der "ersten Schuld", die in Genesis 3 als ein Urmisstrauen Gott gegenüber dargestellt wird. Das Fest vom 8. Dezember singt in der Lesung den Hymnus des Hl. Paulus auf die Berufung jedes Einzelnen, in dem er schreibt, dass jeder "heilig, makellos" und - man könnte wörtlich übersetzen - "in Liebe" vor Gott leben soll. In Maria ist diese Berufung, die auch unsere Berufung ist, schon voll und ganz verwirklicht. Sie konnte ganz und gar JA sagen zum Willen Gottes. Ihre Antwort an den Engel könnte man übersetzen mit: "Ich wünsche nichts so sehr, als dass sich der Heilwtille und Heilsplan Gottes an mir erfüllt." Nur an dieser Stelle erscheint im Neuen Testament der Optativ, der diesen innigen Wunsch zum Ausdruck bringt.
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Die Kraft des Advents
01/12/2019 Duración: 17minAuch wenn die Geschäftigkeit zunimmt und die Lichterfülle jetzt schon das vorwegnimmt, was eigentlich erst erwartet werden will, so hat der Advent dennoch nichts von seiner ursprünglichen Kraft verloren.
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Christus - König am Kreuz
24/11/2019 Duración: 16minIn der Stunde des Todes beginnt die Proklamation des Königtums Jesu. Und in der Stunde des Todes zeigt er sich als der absolute Herr, als derjenige, der sich von keiner Macht der Bosheit beherrschen lässt, als derjenige der sich und dem Vater absolut treu ist, der sich nicht provozieren lässt und der aller Bosheit mit Liebe antwortet. Nirgendwo wird so sehr sichtbar, dass er Herr ist als da, wo er bis auf‘s Blut herausgefordert ist.
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Werden wir uns nach dem Tod wiedersehen?
10/11/2019 Duración: 16minDie Auferstehungswirklichkeit ist eine Dimension, die alle Messbarkeit und Vorstellbarkeit überschreitet. Dennoch deutet sie sich an in dem, was die Auferstehung Jesu zeigt: dass unser Leben in Gottes Ewigkeit eine Wirklichkeit ist, die in dieses Leben hineinragt.
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Zachäus - Bild des verlorenen und wiedergefundenen Menschen
04/11/2019 Duración: 15minEs ist keine Gleichniserzählung, die wir hier über Zachäus den Zöllner hören, auch wenn zahlreiche Gleichnisse für uns mitschwingen, wenn wir beispielsweise von der Menge der Menschen hören, die Jesus zurücklässt, um sich nur dem einen zuzuwenden oder wenn Jericho als Ort des Geschehens genannt wird, die an jenes Gleichnis erinnert, in dem ein Mann unter die Räuber gefallen und von zwei Vorübergehenden links liegengelassen wird. Bei Zachäus ist es Realität, dass einer, der in den Augen der anderen ein wirklich „verlorenes Schaf“ ist und ganz am Rand steht, gefunden und dass „Öl und Wein“ in seine Wunden gegossen wird - das Öl der Barnherzigkeit und den Wein der Wahrheit und Gerechtigkeit.
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Kirche - nicht nur aus Steinen erbaut
20/10/2019 Duración: 15minKirche - das sind diejenigen, die dem Ruf des Herrn gefolgt sind und die auf den Ruf des Herrn geantwortet haben - und so zu einer heiligen Gemeinschaft geworden sind. Wenn wir den Weihetag dieser Kirche feiern, feiern wir nicht einfach nur ein äußeres Geschehen, sondern vielmehr. dass der Herr sich einen Ort erwählt hat, um sich durch diesen Ort hindurch den Menschen zu mitzuteilen und durch diese Menschen hindurch ein lebendiges, geistliches Haus, das von Leben und von Seiner Herrlichkeit erfüllt ist, aufzubauen.
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Die Heilung der Ausgestoßenen als exemplarisches Heilsereignis
13/10/2019 Duración: 15minDie Heilung der Aussätzigen ist förmlich eine Erweckung. Rein äußerlich waren diese Ausgestoßenen schon Todgeweihte, hinausgeworfen aus der Gemeinschaft. Die Evangelisten gestalten diese Erweckung in der Komposition des Textes ähnlich wie die Totenerweckung des Jüngling von Naim. Was sich hier ereignet, dort im Außerhalb vor der Stadt, kann exemplarisch gelesen werden als Heilsereignis der Heilsgeschichte. Jesus geht ins Außerhalb, er geht hinaus aus der Herrlichkeit des Vaters, hin zu dieser Unheilsgemeinschaft, zu der sich diese Aussätzigen zusammengeschlossen haben, wie der gute Hirt hingeht zum Verlorenen, und er erweckt sie zu einem neuen Leben, weit über die äußere Heilung hinaus.
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Unseren Platz einzunehmen ist Gott genug (Erntedank)
07/10/2019 Duración: 13minWenn wir von unseren zwischenmenschlichen Beziehungen ausgehen, wo ein Wort eine Antwort braucht, eine gute Tat auch ein Danke erwartet und ein freundlicher Gruß erwidert sein möchte, dann sind wir fast ein wenig enttäuscht von den Worten Jesu, wo er mit einem Gleichnis seinen Jüngern sagt, dass es vor Gott nichts zu erwarten gibt und der Knecht am Ende einsehen muss, dass er nur "seine Schuldigkeit" getan hat. Aber wir müssen das Gleichnis neu verstehen lernen, um nicht zu meinen, Gott sei ein schlechter Arbeitgeber, dem es nie genug ist, was wir für ihn tun und der am liebsten ruhelosen Einsatz und unaufhörliches Dienen von uns verlangt. Es gibt unzählige Begegnungen, in denen Jesus selbst zeigt, dass die geringste Geste, die wirklich in Liebe spricht, völlig genügt, weil Gottes Liebe immer schon voraus ist. Es genügt unseren Platz einzunehmen, das zu tun, was wir vermögen und in grenzenloser Verfügbarkeit bereit zu sein, die Stimme des Heiligen Geistes zu vernehmen, der in unser Leben hineinwirken wil
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Wer ist der Arme vor der Tür des Reichen?
29/09/2019 Duración: 15minEs ist ein feines Netz, in das hinein diese alte jüdische Erzählung vom armen Lazarus im Neuen Testament verwoben ist. Heinrich Späemann bringt es auf den kurzen Nenner: „Christis ist Lazarus!“ Er „der reich war, wurde um unseretwillen arm.“, denn er, der in der Fülle des Vaters war, in der Fülle des Lebens, hat nichts davon für sich behalten, sondern seine Fülle „ausgeleert“, wie man Paulus wörtlich übersetzen könnte, und sich entäußert, um uns gleich zu werden. Er liegt vor der Tür eines jeden Menschen und wartet darauf, dass man für ihn das Herz öffnet, er wartet als Armer darauf, dass das Herz sich für die Armen unserer Welt öffnet und jeder von uns die Brücke baut, die zur Brücke über den Abgrund hinweg werden kann, von der das Gleichnis am Ende spricht. Nicht nur Chistus selbst ist ein Schlüssel zum Gleichnis, auch der verlorene Sohn, den danach hungert, das zu essen, was vom Tisch herabfällt, aber bei seinem Bruder keine Bereitschaft findet, aufgenommen zu werden. Dabei wäre der Arme, der alles br
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Ist es Klugheit oder ist es Betrug?
22/09/2019 Duración: 16minEs ist seltsam, dass Jesus einen Verwalter in seinem Gleichnis heranzieht, der eher als Betrüger denn als ein Vorbild erscheint. Wie soll man dieses unverständliche Loben verstehen: Jesus „lobt die Klugheit des unehrlichen Verwalters.“ - einen Mann, der die Situation der anderen ausnutzt, um selber gut wegzukommen, einen Mann, der dazu anhält, Schuldscheine zu fälschen, um seinen Herrn zu hintergehen, einen Mann, der taxiert, wie er selbst gut davon kommt!Ist das eine Klugheit, die man loben kann? Ist der Schlüssel zum Gleichnis, dass im griechischen Text steht, dass er der „Verwalter der Ungerechtigkeit“ ist? Das hieße, dass Reichtum und Geld in dieser Welt immer etwas mit Ungerechtigkeit zu tun hat. Oder liegt der Schlüssel darin, dass der Verwalter verstanden hat, dass er nur noch eine bestimmte und begrenzte Zeitspanne hat, um noch zu handeln? Es ist doch erstaunlich, dass Jesus hier so deutlich „die Kinder dieser Welt“ von den „Kindern des Lichtes“ unterscheidet. Letztere können lernen, sich
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Dem Verlorenen nachgehen, bis es gefunden ist
15/09/2019 Duración: 16minJesus stellt in drei Gleichnissen als Selbstverständlichkeit vor Augen, was keine Selbstverständlichkeit ist, zumindest nicht in unserer Welt. Wer würde schon einem einzigen verlorenen Schaf nachgehen, wenn sich dabei die anderen 99 verirren und zerstreuen würden? Wer würde seinem herumvagabundierenden Sohn ein öffentliches Freudenfest geben, nur weil er in Schimpf und Schande heimkehrt? Vielleicht möchte Jesus in seinen Gleichnissen eine tieferliegende Wahrheit vorstellen, die wir entgegen all unseren Erfahrungen glauben wollen und hoffen, dass es so sein könnte. Der Vater im Himmel kann erst dann ein Freudenfest feiert, wenn das Verlorene, das noch fehlt, wiedergewonnen ist und wenn wir seine Sorge teilen.
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Leben im neuen Gewand der Taufe
08/09/2019 Duración: 11min„Der Mensch findet nur seine tiefste Freude und Erfüllung, wenn er sein Leben an einen anderen Menschen verschenkt.“ (Johannes Paul II.)
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Kennen wir nur noch ein "Christentum light"?
25/08/2019 Duración: 15minAus der Studie zweier Soziologen im Jahr 2005 unter amerikanischen Jugendlichen konnte man deren Religiosität und deren Glaubensbekenntnis ablesen. Sie glauben an einen Gott, der Schöpfer der Welt ist und sie glauben, dass gute Menschen in den Himmel kommen, dass es wichtig ist, gut miteinander umzugehen und dass das wichtigste Ziel im Leben ist, glücklich zu sein! Zunächst sind das Aussagen, die durchaus in der Nähe des christlichen Glauben zu liegen scheinen. Aber ist das schon alles? Laut der Soziologen könnte man in der Spiritualität dieser Glaubensbekenntnisse eine zeittypische Prägung der Ich-Orientierung und des Wohlergehens sehen, die sogar still und unbemerkt in der Verkündigung der Kirchen übernommen wird. Wenn es aber nur um mich und mein Wohlergehen geht, wo bleibt da das spezifisch Christliche, das Kreuz - eine Liebe, die bis zum Äußersten geht, auch wenn es das Leben kostet?
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Bringt Jesus zwangsläufig Spaltung und Zwist?
18/08/2019 Duración: 14minEs ist eine herausfordende und Aussage, wenn Jesus klarstellt: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen!“, sondern im Gegenteil, mit ihm wird Unfrieden und Spaltung in die Welt und sogar mitten in die Familie kommen. Drastische Beispiele fügt Jesus an: wo fünf zusammenleben, wird der Riss mitten hindurch gehen und der eine wird sich gegen den anderen wenden, es werden Gruppierungen entstehen und der Zwist hält Einzug. Wie geht das zusammen mit dem, was wir von Jesus immer wieder hören? Dass er als der Friedefürst bezeichnet wird, dass er seinen Jüngern „seinen Frieden hinterlassen“ hat und dass der Gruß nach der Auferstehung immer lautet: „Friede - Friede - Friede sei mit euch!“? Wo Jesus eintritt scheiden sich einerseits die Geister, wird aber auch andererseits in uns geschieden, was für und was noch gegen ihn ist. Und so wie es am Anfang der Schöpfung war, wird durch die Scheidung und durch die Spaltung aus dem Chaos Kosmos und es tritt durch die Spaltung in uns und unter uns klarer hervor, w
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Das Leben neu ausrichten - Türen öffnen und Türen schließen
11/08/2019 Duración: 18minEs ist eine doppelte Wachsamkeit, die heute in den beiden Gleichnissen des 19. Sonntags im Jahreskreis im Mittelpunkt steht: die Wachsamkeit, sich bereit zu halten, Gott die Tür zu öffnen und genauso wachsam zu sein, um dem Dieb den Zutritt zum eigenen Haus zu verschließen, um sich nicht das nehmen zu lassen, was das Leben im Gleichgewicht hält. Wo Gott im Leben die Stelle einnimmt, woraufhin sich mein Leben hinordnet, da kommen auch alle anderen Dinge ins Gleichgewicht, da wird mein Leben ein kleiner Kosmos, ein geordnetes Ganzes, das nicht durch jede kleine Störung aus der Balance gerät, wo aber diese Ausrichtung fehlt, beginnt der Mensch in Konkurrenz zu treten; er macht sich selbst zum Herrn über Leben und Tod und zum Herrn über den Mitmenschen, den er beherrschen möchte, um selbst besser zu leben.(19. Sonntag im Jahreskreis/ Lesejahr C)
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Wohin mit dem ganzen Reichtum? - Das Gleichnis vom dem, der viele Scheunen baut
04/08/2019 Duración: 15min"Gott ist keine Scheune", sagt Adrienne von Speyr und spielt damit darauf an, dass Jesus ein Gleichnis entwirft, in dem ein Mann so viel Besitz anhäufen will, dass er dafür neue Scheunen bauen lässt, um es sich dann endlich gut gehen zu lassen. Das Gleichnis hebt letztlich hervor, dass es um die Frage geht, was aus dem wird, was man besitzt. Interessant ist hier, dass dieser Scheunenbesitzer unausgesprochen auch die Frage nach dem "Wozu" stellt, dabei jedoch nur ins Selbstgespräch mit sich selbst eintritt und so nur seine eigene Zukunft und sein eigenes Wohlergehen in den Blick nimmt. Andere kommen hier gar nicht vor. Die entscheidende Frage, die Jesus mit diesem Gleichnis uns stellt, ist die, ob wir bereit sind, unsere Besitztümer zu öffnen und uns fragen zu lassen, für wen wir das, was wir haben, einsetzen und sogar verschwenden könnten. Denn auch Gott "ist keine Scheune", sondern verschwendende Liebe.
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Es geht um mehr als um's Gebet
28/07/2019 Duración: 14min"...Und er lehrte sie beten!"Obwohl Lukas derjenige ist, der uns Jesus immer als den Betenden vor Augen stellt, geht es an dieser Stelle, an der so deutlich vom Beten gesprochen wird, noch um viel mehr als nur um‘s Gebet. Es geht darum, wie wir gut leben können, denn nur, wo wir beten, kann auch der Heilige Geist wirken. Es gibt eine alte Überlieferung, wie Klaus Berger in seinem Kommentar schreibt, die im Vater-Unser der Bitte um das Reich anfügt: „Dein Heiliger Geist komme, der uns reinigt“, der uns also hilft zu vergeben und in Fülle zu leben.