Sinopsis
"Nicht vom Brot allein wird der Mensch leben, sondern von jedem Wort aus Gott" (Mt 4,4).Die Homilie zum Sonntagsevangeliums legt einen Text aus dem Neuen Testament aus und macht ihn aus seinen Wurzeln heraus verständlich. Die Worte, Gleichnisse und die Person Jesu selbst werden lebendig und werden zum Brot für jeden Tag.Die Predigtreihe aus Maria Linden/ Ottersweier (Baden) begleitet durch das Kirchenjahr und erschließt die Texte der katholischen Liturgie.
Episodios
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Das Kreuz zeigt uns den Vater
31/03/2018 Duración: 15min„Herr, zeig uns den Vater!“, so hat Philippus Jesus gebeten. Und nirgends als im Leiden und im Kreuz wird so deutlich, wer der Vater ist. „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab.“, so deutet Paulus dieses Geschehen, für das es kein aussprechbares Wort gibt. Aber der Sohn ist kein Opfer, das nur erleidet, was andere ihm zufügen, der Rohheit und Gewalt ausgeliefert, wie sie schlimmer nicht sein können. Die Passion nach Johannes, die wir heute gehört haben, zeigt Jesus, wie er diesem Leiden entgegentritt und es durchträgt, in Freiheit und Souveränität, wie er der Kohorte von 200 bewaffneten entgegengeht, wie er vor Kaiphas dem Diener die Wahrheitsfrage zumutet, obwohl er selbst der Befragte sein müsste und wie er vor Pilatus dessen Macht relativiert. Jesus trägt, im wahrsten Sinne des Wortes, alles, was ihm widerfährt und trägt es für uns. Es gibt keine größere Würde, als wenn einer sein Leben für einen anderen verschenkt.
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Impuls zur Karwoche
27/03/2018 Duración: 10minDas Geschehen kurz vor dem Tod Jesu ist voller Gegensätze. Während die einen die Leute auffordern Jesus auszuliefern und hinterlistige Pläne schmieden, ihn gefangen zu nehmen, findet zeitgleich in einem Haus, vermutlich unter Freunden, ein Mahl statt, zu dem man Jesus einlädt. Und dort salbt eine Frau Jesus und trocknet seine Füße mit ihrem Haar. Sie zerbricht ein Alabastergefäß und lässt kostbarstes Nardenöl als Gabe ihrer Liebe über Jesus fließen. Der Duft durchströmt das ganze Haus. In einem anderen Haus, schon am Vorabend der Verurteilung kniet Jesus vor seinen Jüngern nieder und wäscht ihnen die Füße mit der Geste eines Sklaven. Währenddessen sinnt Judas, der anwesend ist, darüber nach, wo und wann er Jesus seinen Gegnern ausliefern wird. Und während er im Abendmahlsaal an seine Jünger seinen Leib und sein Blut verschenkt, wird das Kreuz sozusagen schon bereit gelegt, an dem sein Leib gebrochen und sein Blut verströmt wird.
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Das Sterben von Jesus ist gelebtes Vater-Unser
18/03/2018 Duración: 15min„Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht auf die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. (...) Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen.“ (Evangelium nach Johannes vom 5.Sonntag der Fastenzeit) In diese wenigen Worte ist das ganze Leiden Jesu hineinverdichtet, die Not und die Erschütterung am Ölberg, das Nicht-Erkanntwerden von den Eigenen, aber auch das physische Leiden bis in die letzte Faser seines Leibes hinein. Diese wenigen Verse enthalten aber auch das ganze Vater-Unser, das Jesus nicht nur mit den Lippen betet. Das ganze Leben und das ganze Sterben ist wie ein dargelegtes Vater-Unser. Das Ja zum Vater muss in jedem Augenblick des Leidens aktualisiert werden, damit aus dem Weizenkorn, das stirbt, neues Leben entsteht
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Das Kreuz neu entdecken
11/03/2018 Duración: 14minIm Gespräch mit Nikodemus erinnert Jesus an die Schlange in der Wüste, die durch Mose erhöht wurde, um beim Aufblick zu ihr das Volk Israel vor den lebensvernichtenden Giftschlangen der Wüste zu retten, und Jesus fügt hinzu: „ [...] so muss der Menschensohn erhöht werden!“. Es ist eine Andeutung des Todes am Kreuz und es ist auffällig wie Johannes hier, anders als die drei anderen Evangelisten, die Ankündigung des Leidens mit der Erhöhung verbindet. Er hebt damit hervor, dass das Kreuz das Heilszeichen ist, dem alle Kraft und alle Liebe zur Rettung, Vergebung und Heilung entspringt, das Zeichen, in dem das Heil an uns sich vollzieht, auch im Handeln der Kirche in den Sakramenten. Für uns darf die Fastenzeit eine Zeit sein, dieses Zeichen des Heiles neu zu entdecken.
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Ein Traum von Kirche
04/02/2018 Duración: 17minJesus heilt den ganzen Menschen. Am letzten Sonntag haben wir von der Heilung eines Mannes gehört und heute hören wir von der Heilung einer Frau. Jesus heilt Mann und Frau, er heilt an Leib und Seele und er heilt an verschiedenen Orten, zuerst in der Synagoge, dann im Haus des Simon Petrus in Kafarnaum. Und dieses Haus wird, als es Abend geworden war, zum Sammelplatz für alle Gebrochenen, für alle, die an etwas leiden, das sie niederdrückt und ihr Leben hemmt. Dieser Platz wird zum Hoffnungszeichen für Befreiung und Heilung, die auch heute durch die Kirche geschenkt werden soll, so wie einer der Initiatoren im „Manifest Mission“ seinen Traum von Kirche formuliert hat: „Ich träume davon, dass die Kirche der Ort ist, wo alle die, die in der Welt beschämt werden, die ihr Gesicht verloren haben, Zuflucht finden.“
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Dem Bösen keinen Raum bieten
28/01/2018 Duración: 16minDer unreine Geist, der heute im Evangelium sich gegen Jesus zur Wehr setzt, versucht mit Jesus zu verhandeln, um das Feld nicht räumen zu müssen, "Was ist mein Anteil - was ist Dein Anteil? Was ist Dein und was mein?" - Der dämonische Geist beansprucht eine Daseinsberechtigung im Leben des Menschen.In allen Bereichen aber, die wir Gott vorenthalten, macht sich das Böse breit und hält den Raum besetzt. Wir können dem Bösen nur den Raum entziehen und Gott alle Bereiche des Lebens öffnen, damit Sein Reich Raum gewinnt und in unserem Leben zum Durchbruch kommt.
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Beruf und Berufung
21/01/2018Wenn Markus über die Berufung der ersten Jünger schreibt, dann betont er, dass sie es sind, die auf Jesus zugehen, um ihn zu fragen. Bei Markus heute ist es Jesus, der zu denen hingeht, die er berufen will und sie von den Booten wegholt. Sie lassen daraufhin alles zurück und folgen Jesus nach. Eine Berufung in die Nachfolge hat immer beides: die eigene Wachsamkeit und Bereitschaft, selbst aufzubrechen, aber es gibt zugleich auch die Initiative des Herrn herauszurufen, das Gewohnte des Berufes hinter sich zu lassen. Die Jünger lernen, was ihre Berufung bedeutet, wenn sie nicht mehr Fischer sind, sondern Menschenfischer werden und sie lernen, dass sie das, was sie in ihrem Beruf gelernt haben, gut gebrauchen können, wenn sie zu den Menschen gehen. Sie wissen, dass es eine Vorbereitung braucht, so wie zuvor das Richten der Netze und das Herrichten der Boote. Und sie haben gelernt, dass der Fang ausbleiben kann, wenn sie ihre Tätigkeit so weiterführen, wie sie ihren Beruf ausgeübt haben, wenn sie nicht Seinem Wir
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Wo wohnst Du, Jesus?
14/01/2018 Duración: 15minWer Jesus begegnen will, muss irgendwie in seine Nähe kommen und oft geschieht es, dass andere Menschen uns in seine Nähe bringen und zu ihm mitnehmen. Auch bei den ersten Begegnungen mit den ersten Jüngern ist das zu sehen. Ein Jünger, der Jesus schon gesehen hat, nimmt den anderen mit, Andreas den Simon , Philippus den Ntahnael usw.. Und als sie bei Jesus ankommen, gehen sie verhalten hinter ihm her, dann fragen sie ihn: „Meister, wo wohnst Du? Wo bleibst Du?“ Und er lädt sie ein: „Kommt und seht!“ Die endgültige Antwort auf die Frage der Jünger entdecken wir in den parallel gestalteten Texten des Johannes, die vom Ostermorgen erzählen. Dort gibt Jesus der suchenden Maria Magdalena zur Antwort: „Ich gehe zum Vater - zu meinem Vater und zu eurem Vater.“ Das ist die Einladung, in die hinein wir auch andere mitnehmen können: uns mit und in Jesus dem Vater zuzuwenden und in Ihm zu bleiben.
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Einmal "Krippe" und zurück - Reiseempfehlung für das Neue Jahr
03/01/2018 Duración: 14minDie Erzählung von einem König, der an der leeren Krippe auf einen Hirten trifft, zeigt etwas davon, wie auch wir selbst durch die Liebe und das aufmerksame Gebet anderer Menschen in das göttliche Geheimnis hineingenommen werden, so dass wir unseren Weg danach verändert und als neue Menschen fortsetzen können.
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Beziehung ist immer auch Geheimnis
01/01/2018 Duración: 16minWir erfahren scheinbar nicht viel über die Beziehung von Josef und Maria, sie tauchen nur wenige Male gemeinsam auf und wir wissen kaum etwas davon, wie sie miteinander umgehen oder was sie miteinander sprechen. Aber gerade in dem Wenigen, das über sie gesagt wird, erkennen wir etwas Wesentliches für unsere Beziehungen: wie wir das Geheimnis des anderen, das er immer ist und bleibt, achten und bewahren können.
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Wo wir zu Hause sind
25/12/2017 Duración: 15minDer Weg durch die drei Evangelien der Weihnachtstage führt uns über die Krippe zu den Hirten und heute schließlich zu dem fast abstrakt anmutenden Wort, das Fleisch geworden ist, wie der Evangelist in seinem Prolog mehrfach wiederholt. Fast ist es so, als würde man aus dem heimeligen Gefühl des Weihnachtsfestes herausfallen und sich einer kaum zu fassenden Aussage gegenübersehen. Scheinbar verlangt es von uns, in eine höhere Sphäre einzudringen, wenn davon die Rede gesprochen wird, dass das Wort schon vor aller Zeit war und aus dem Vater hervorgegangen ist. Aber genau in diesem Wort sagt der Evangelist etwas sehr Tiefes über unsere eigene Existenz aus: dass dort, wo der Sohn aus der Ewigkeit hervorgegangen ist, auch unser Leben beheimatet ist und dass wir, wo wir uns in diesem Urmoment des liebenden Wortes des Vaters beheimaten, wirklich zuhause ankommen.
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Aufbrechen aus der Komfortzone
24/12/2017 Duración: 15minWer sich in die Hirten hineinversetzt, die in dieser Nacht eine bemerkenswerte Begegnung erlebt haben, fragt sich vielleicht, was in ihnen vorgegangen ist, in jener Nacht auf dem Hirtenfeld in Bethlehem. Wer waren diese Männer? Innerlich wach, immer bedacht darauf, wann Bedrohung naht, alle Sinne geschärft, um zu wissen, was ihre Schafe unruhig macht, vielleicht wortkarg und nüchtern und vor allem durch und durch realistisch, die Füße auf dem Boden der Tatsachen! Von der nächtlichen Begegnung mit dem Engel sagt der Evangelist nur knapp: „Der Engel des Herrn trat zu ihnen und Licht des Himmels umstrahlte sie. Und der Engel sagt zu ihnen: „Fürchtet Euch nicht! Heute ist der Retter geboren.“ - Daraufhin sie verlassen das wärmende Feuer und ziehen in die dunkle Nacht hinein, um das noch Unbekannte zu suchen und dem gehörten Wort zu folgen. Sie stellen uns vor die Frage, ob auch wir bereit sind unsere Komfort-Zone, das, wo wir uns im Leben eingerichtet haben, zu verlassen,, um den Herrn zu suchen und ihm zu begegn
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Johannes der Täufer ist die Stimme - Jesus das Wort
19/12/2017 Duración: 17minWie sehr Johannes der Täufer eine adventliche, hinweisende Gestalt ist, der dem nach ihm Kommenden vorausgeht, wird im heutigen Johannesevangelium deutlich. Als er gefragt wird, wer er sei, antwortet er: "Ich bin ein Rufer in der Wüste!" Damit bezeichnet Johannes selbst sich als die Stimme für das Wort. Und Johannes schreibt unmittelbar davor in seinem Prolog vom ewigen Wort, das in die Welt kommt. Johannes ist nur die Stimme, die sich dem Eigentlichen zur Verfügung stellt.
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Wenn Gott uns in die Wüste führt
11/12/2017 Duración: 15minJohannes der Täufer ruft das Volk in die Wüste hinaus, so wie es auch mit Mose war, der das Volk in die Wüste hineinführte. Auch zur Zeit Jesajas erlitt das Volk eine Zeit der Verbannung, fernab von der Nähe Gottes in Jerusalem, in feindlichem Gebiet, den fremden Mächten ausgesetzt. Es ist eine wirklich tröstliche Stimme, die dem Volk gut tut, wenn es bei Jesaja heißt: "Tröstet, tröstet mein Volk!", und damit ankündigt, dass die Zeit der Verbannung zu Ende geht. Aber sie war notwendig diese Zeit, so wie alle Zeiten der Wüste und Entbehrung in unserem Leben wichtig sind, weil sie die Sehnsucht wecken und nur ein Durchzug ins "Gelobte Land" sind.
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Mit der Wachsamkeit eines Türhüters
03/12/2017 Duración: 17minIn einem Bild spricht Jesus von einem Herrn, der auf Reisen geht und alle Verantwortung seinem Türhüter überträgt. Wir Menschen haben in der Welt so eine Türhüterfunktion, in der wir Verantwortung tragen, ob die Welt sich verändert. Hier wird ausgeschlossen, dass wir andere dafür verantwortlich machen können, wenn es zu wenig Frieden in der Welt gibt. Der Herr fordert diesen Knecht auf, wachsam und damit in Erwartung zu sein, und darauf zu achten, was durch die Tür hineinkommt und was aus der Tür hineingeht. Die Tür lässt sich zunächst vergleichen mit uns selbst und unserem eigenen Leben, für das wir Verantwortung tragen und für das wir Sensibilität entwickeln müssen, um zu wissen, was wir hineinlassen wollen. Aber es ist auch ein Bild für unser Dasein in der Welt, das uns zeigt, dass die Tür auch der Durchgang ist, durch den wir in die Welt hineinwirken.
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Oft erkennen wir ihn nicht
26/11/2017 Duración: 14minDas Bild, das wir uns von Jesus als König und Messias machen, ist häufig anders als die Wirklichkeit. Diese Schwierigkeit hatte Jesus schon zu seinen Lebzeiten. Als Petrus sich dann einmal zu ihm als Messias, "dem Sohn Gottes" bekennt, gebietet Jesus ihm streng darüber zu schweigen. Erst später, kurz vor seinem Ende, als er ganz alleine und ausgeliefert, offensichtlich machtlos, vor Pilatus steht, antwortet ihm Jesus auf dessen Frage unmissverständlich: "Ja, ich bin ein König!", jedoch fügt er gleich hinzu, "aber mein Reich ist nicht von dieser Welt!" Die einzige Macht, die dieser König hat, ist seine Liebe und seine Hingabe. Und sein Reich tritt tagtäglich in unsere Wirklichkeit ein, häufig anders, als wir es erwarten.
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Wenn der Herr um Mitternacht kommt...
23/11/2017 Duración: 20minDas Bild eines um Mitternacht eintreffenden Herrn mutet in unseren Breiten komisch an, ist jedoch im Orient angesichts der Temperaturen nichts Ungewöhnliches. Auch die Brautjungfern, die auf die Ankunft warten, die sich dann jedoch unerwartet verzögert, so dass man beim langen Warten sogar einschläft, ist ebenso nicht ungewöhnlich in einer Zeit, in der es weder Uhren noch schnelle Fortbewegungsmittel gab. All das mag die Zuhörer Jesu nicht überrascht haben, denn es ist das, was man kennt - dass jedoch der Bräutigam nach seiner Ankunft sagt: "Ich kenne Euch nicht!" und denen, die noch rasch für das Öl in den Lampen sorgen mussten, den erwünschten Zutritt verwehrt, das darf uns wie auch die Zuhörer damals durchaus irritieren. Nur wer genug Öl dabei hat, um die Lampe im rechten Moment anzuzünden, ist auch beim Fest dabei. Was dieses Öl sein könnte, ist die entscheidende Frage, die dieses Gleichnis aufwirft.